Die ultimativ schokoladigste Fondant-Schoko-Torte der Welt ist genau richtig für absolute Chocoholics. Versprochen. Schokoteig, Schokoganache, wieder Schokoteig, noch mehr Schokoganache und dann nochmal Schokoteig. Alles umhüllt von… Überraschung: Schokoganache und außen rum mit zartem Fondant hübsch verziert. Na, wie klingt das? Gut? Dann bitte weiterlesen. Und wer zwar nicht so ein Schokojunkie ist, sich aber für feine Törtchen mit Fondant interessiert, sollte auch noch etwas bleiben. Rezepte kann man ja abwandeln.

Ich habe nämlich ganz spontan einen Fondant-Torten-Kurs gemacht, zum 1. Mal in meinem Leben einen Bisquitboden gebacken und diesen dann auch noch in dreifacher Ausführung, zusammengeklebt mit leckerer Ganache.
War risikobehaftet, auch mal wieder auf den letzten Drücker, aber so bin ich. Und ich hab Glück gehabt. Die Böden sind super geworden, ich hab sie gut gestapelt bekommen und sie waren eh schon schön flach. Aber nachdem sie noch über Nacht mit Küchenbrett und großem Topf beschwert waren, hatte mein Kuchen-Rohling genau die Größe/Höhe meiner Springform. Glück gehabt. Denn wenn man schon zu einem Torten-Kurs geht, um das gute Stück hübsch anzuziehen, dann soll das Kunstwerk hinterher auch lecker schmecken. Ich liebe die Herausforderung…und das Risiko.
Ich habe ja schon länger mit einem Tortenkurs geliebäugelt, aber entweder zu teuer oder zu weit weg oder zu….was auch immer. Als ich dann zufällig las, daß bei Sabine von Tortenwelt Viersen noch ein Platz im Fondant-Basis-Kurs frei ist, quasi fast um die Ecke und in weniger als 2 Wochen, habe ich spontan zugeschlagen. Ich ganz allein, völlig untypisch für mich. Aber ich habe es nicht eine Sekunde bereut.

Wir waren fünf Lernwillige und bis auf eine alles totale Anfänger. Ich hatte ja noch nichtmal wirklich einen Plan, wie meine Torte überhaupt aussehen sollte. Als Neuling kann man ja auch schlecht einschätzen was man in der Zeit schaffen kann. Man konnte mit Sabine aber auch vorher schon alles absprechen, was man so an Ideen hatte und mit ihr deren Umsetzbarkeit klären.
Nun stand ich da am Samstag Morgen mit meinem Kuchen in der Hand, keine Ahnung, ob er schmecken würde, keine Ahnung ob das mit dem Böden Stapeln richtig war, keine Ahnung, was da auf mich zukommen würde, aber dafür mit viel Vorfreude im Gepäck. Und eine kleine Idee in meinem Hinterkopf nahm zudem immer mehr Form an. Eine Torte mit Blümchen-Dekor. Wie ein Wasserfall über die Torte fließend von Groß nach Klein und mit dezentem Farbverlauf, am besten in meinen Lieblingsfarben: Flieder und Mint.
Und tadaaaa…es hat geklappt. Die liebe Sabine war sehr geduldig, hat uns alles Wichtige gezeigt, offene Fragen geklärt und Tips und Tricks verraten. Erst hat jeder seine individuelle Dekoration vorbereitet, denn sie braucht ja noch Zeit zum Trocknen. Danach ging es endlich an die Torten. Es wurde hier und da etwas zurecht geschnitten und dann wurden die Tortenböden mit vorbereiteter Ganache (1 Teil Schokolade: 1 Teil Sahne) verkleidet, inklusive Streichtechniken, damit es schön glatt wird. (Merke: ich muß noch üben!)
Danach ging es dann endlich ans Fondant. Naja, besser gesagt nochmal gefühlte drei Stunden später, denn das gute Zeug will ja auch erstmal weich geknetet werden. Daß einen diese Kneterei dermaßen ins Schwitzen bringen kann, hätte ich nicht gedacht, aber auch dieser Punkt gehört ja zum Lernprozess. Verschiedene Färbetechniken kenne ich jetzt auch, weiß, worauf ich beim Ausrollen achten muß, wie ich Luftblasen bekämpfe und vor allem, wie ich das gute Stück Fondant dann heil und glatt auf die Torte bekomme. Davor graute es mir nämlich am meisten. Glätten, abschneiden, Deko festkleben und noch einen hübschen Rand für untenrum zaubern… All das klappte prima mit Sabine’s Anleitung und Hilfe. Ich hatte einen Heidenrespekt vor diesen Torten, war zwar gewillt zu Lernen, aber ich hätte nicht gedacht, daß ich selber sowas Tolles zaubern kann.

Klar, meine Torte könnte glatter sein, hier und da sind mir auch kleine Fehler unterlaufen, aber nur so lernt man. Und eine Torte kann man ja schließlich auch einfach mit der schönen Seite nach vorn drehen. Sie ist lange nicht perfekt, aber ich bin total in diese Fondant-Schoko-Torte verliebt. Sie ist so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Nein, noch schöner sogar. Jemand, der öfter solche Torten macht, denkt vielleicht, naja ganz okay für den Anfang. Vielleicht findet sie auch jemand total doof. Aber erinnert Euch bitte an Eure Freude und Euren Stolz über Euer erstes Werk zurück und Ihr werdet mich vielleicht verstehen. Am liebsten hätte ich sie ja in den Schrank gestellt und nur angeguckt, aber ich bin ja ein praktischer Mensch und eine Torte will gegessen werden.
Also ab nach Hause mit meinem kleinen Schatz, eine schnelle Foto-Session und dann kam das große Messer. Und ich kann Euch sagen: sie sieht nicht nur hübsch aus, sie schmeckt auch lecker. Das Bisquit-Rezept war eine gute Wahl. Meinem Mit-Esser war’s zu schokoladig, aber daran kann man ja noch tüfteln für’s nächste Mal.
Erwähnt werden sollten auch die Werke der anderen Mädels/Damen aus meinem Kurs. Es sind fünf ganz verschiedene Torten geworden, noch zwei weitere mit Blümchen und zwei andere mit Figuren. Jede für sich toll umgesetzt und jede war individuell. Wir haben alle etwas Schönes gezaubert und all unser Herzblut hinein gesteckt. Danke an Euch und an Sabine für den tollen Tag. Ich hab viel gelernt und komme gerne wieder.

Fondant-Schoko-Torte
Das Bisquit-Rezept stammt aus der “Torten dekorieren” Heft 1 S.21:
für die 3 Böden nehmt Ihr jeweils(!):
112g weiche Butter
112g Puderzucker
2 Eier
88g Mehl
1,5TL Backpulver
25g Backkakao
(0,5EL warmes Wasser)
Ofen auf 170Grad Umluft vorheizen.
Die Butter & den Puderzucker mit dem Mixer schaumig rühren.
Die 2 Eier einzeln dazugeben & gut verrühren.
Mehl, Kakao und Backpulver mischen, dazugeben und gut verrühren.
Wenn der Teig zu trocken erscheint noch 1/2 EL warmes Wasser unterrühren. Ich habe es mit Wasser probiert.
In eine gefettete Springform (26er) füllen, gut glatt streichen & 15-25 Minuten backen. Ich bin mit der goldenen Mitte von 20 Minuten prima gefahren, aber das hängt ja vom Ofen ab.
Auf diese Art jetzt nacheinander 3 Böden backen. Die Springform bitte zwischendurch abwaschen & neu einfetten, sonst bleibt Euch der nächste Boden kleben. Die Böden komplett auskühlen lassen.
Schokoladen-Ganache für die Böden:
200g Sahne erhitzen, vom Herd nehmen & 200g Zartbitter-Kuvertüre in kleinen Stücken in die Sahne geben & schmelzen lassen. Immer wieder umrühren & abkühlen lassen. Dann kurz mit dem Mixer oder Rührbesen aufschlagen & dann 1. Boden, 1/2 der Ganache, den 2. Boden, andere 1/2 der Ganache & den 3. Boden stapeln. Ich hab die Böden aus Transport-Gründen in der Springform gestapelt & über Nacht noch beschwert, damit sie schön flach werden.
Zum Einstreichen der Torte braucht Ihr nochmal extra Ganache, ca. 400-500g je nach Größe, wieder im Mischverhältnis 1:1.
Bei Anfängern rechnet man zum Eindecken der Torte ca. 750g Fondant. Es bleibt natürlich etwas übrig, aber man muß ja groß genug ausrollen. Und der Verschnitt kann aufbewahrt & wiederverwendet werden, solang er nicht mit der Ganache in Berührung gekommen ist. Wieviel Fondant man für die Deko zusätzlich braucht? Hängt davon ab, was man machen will. Eine große Figur braucht natürlich mehr Masse als ein paar zarte Blümchen.

Und jetzt traut Euch & laßt es Euch schmecken. :-)